Die sogenannten DFI-Light-Anzeiger bekommen die Bremer Abfahrtszeiten, die sie anzeigen, aus dem hohen Norden.
Dem einen oder anderen sind sie bereits aufgefallen: Neue dynamische Fahrgastinformationsanzeiger (DFI) im »Kleinformat«, die fest in das Haltestellenschild integriert sind. Nachdem die BSAG diese Anzeiger bereits seit einigen Jahren erfolgreich in Huchting getestet hat, wurden ab 2020 insgesamt 200 weitere Haltestellen damit ausgestattet.
Unter dem Titel »On-Time-Tafeln« startete das Projekt im Jahr 2018. Ausschlaggebend dafür war die Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) zur »Digitalisierung kommunaler Verkehrsmittel«. Damals hatte sich die BSAG um Fördermittel beworben und dafür eine Zusage erhalten. So wird die Hälfte der Gesamtkosten aus Bundesmitteln finanziert und der Rest größtenteils durch den ZVBN gefördert. Aufgrund des recht großen Auftragsvolumens mussten die Anzeiger europaweit ausgeschrieben werden. Dazu wurde ein umfangreiches Lastenheft erstellt. Den Zuschlag bekam die schwedische Firma Axentia, die auch bereits die Testsysteme geliefert hatte.
Installation soll 2021 abgeschlossen werden
Im Juni 2020 war es endlich soweit: Die erste Lieferung mit rund 50 Displays erreichte Bremen. In der Lackiererei der BSAG sollten die Anzeiger in die Haltestellenschilder eingebaut werden. Leider passten die Trägerbleche einer Zulieferfirma nicht und mussten für Anpassungsarbeiten an den Hersteller zurückgesendet werden. Dadurch verzögerte sich die Montage der ersten Anzeiger bis August. Danach lief aber alles nach Plan: Im Laufe des Jahres 2021 soll die Installation der intelligenten Haltestellenschilder fertiggestellt werden. Viele verschiedene Bereiche arbeiteten für dieses Projekt eng zusammen. Von der Lackiererei werden die Haltestellenschilder frisch lackiert und neu beschriftet. Anschließend werden die digitalen Anzeiger in die Schilder montiert. Der Transport zur Haltestelle und das Aufsetzen des neuen Haltestellenschilds erfolgt durch das Haltestellenmanagement.
Echtzeitdaten: Von Bremen nach Schweden nach Bremen
Damit die DFI-Light-Anzeiger die echten Abfahrtszeiten der Busse anzeigen können, müssen allerdings auch die Daten fließen. Im Leitsystem der BSAG müssen die Echtzeitdaten von den Expertinnen und Experten der BSAG-Fahrdatenversorgung freigegeben werden, damit diese vom VBN abonniert und über die zentrale Datendrehscheibe auf diversen Kanälen ausgestrahlt werden können. Doch bevor diese Daten am DFI-Light-Anzeiger ankommen, werden sie zuvor auf einen schwedischen Server übermittelt. Von dort werden sie über Mobilfunk auf die Anzeiger gesendet. Die Zuordnung der Datenflüsse zu den jeweiligen Anzeigern erfolgt über ein sogenanntes Dashboard, das das Fahrgastinformations-Team der BSAG verwaltet.
Technische Daten
Als erstes fällt auf, dass die Anzeiger nicht nur deutlich kleiner sind, sondern auch ihr Display ist ein anderes. Statt LED besitzen sie ein LCD-Display. Diese Technik ist sehr energiesparend, so dass die batteriebetriebenen Anzeiger mindestens drei Jahre laufen, ehe ein Batteriewechsel notwendig wird. Der aktuelle Ladezustand der Batterien sowie mögliche Fehler lassen sich über das Dashboard überwachen. Für sehbehinderte Menschen erhalten alle Anzeiger zusätzlich eine »Text to Speech«-Funktion, bei der auf Knopfdruck die Anzeige vorgelesen wird.
Auswahlverfahren der Haltestellen
Um den richtigen Standort für die Anzeiger zu finden, wurden zunächst die Fahrgastzahlen aller Haltestellen ohne DFI-Anzeiger ausgewertet. Anschließend wurden von diesen Haltestellen die Einsteigendenzahlen betrachtet und jene ausgewählt, die mindestens 200 Einsteigende pro Tag haben. Ein weiteres Kriterium befasste sich mit besonderen Umsteigesituationen: So bekommen künftig alle Haltestellen einen Anzeiger, an denen es Umsteigemöglichkeiten zum Schienennahverkehr gibt.
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