Wie sicher sich Fahrgäste im Nahverkehr fühlen, hat nur bedingt etwas damit zu tun, wie sicher die Beförderung tatsächlich ist. Deshalb will die BSAG jetzt stärker auf das subjektive Empfinden der Fahrgäste eingehen. Mobile Servicemitarbeitende sollen zunächst insbesondere am Hauptbahnhof für ein angenehmes Klima sorgen – indem sie Präsenz zeigen und die Sauberkeit im Blick haben.
Gerade abends und nachts sinkt für viele Fahrgäste das subjektive Sicherheitsgefühl. »Das lässt sich an unserem Kundenbarometer ablesen«, sagt Ralf Gießmann vom Team Sicherheit der BSAG. Dem gegenüber stehen objektive Daten: die Auswertungen der Leitstelle, die Zahl der Kundenbeschwerden zum Thema Sicherheit und auch das Lagebild der Polizei, mit der die BSAG-Zahlen vierteljährlich abgeglichen werden.
»Objektiv hat sich die Sicherheit am Hauptbahnhof sogar verbessert, aber die Wahrnehmung ist eine andere«, sagt Uwe Raschke, der das Center Betrieb leitet. Der Grund dafür sei der gesellschaftliche Wandel. »Wenn in anderen Städten etwas passiert, überträgt sich das oft auch auf Bremen. Die Leute befürchten dann, dass das auch hier passieren könnte«, so Gießmann.
Für ein besseres Gefühl im Nahverkehr sollen deshalb künftig Mobile Servicemitarbeitende sorgen. »Mit mehr Präsenz von BSAG-Mitarbeitenden in Dienstkleidung wollen wir das Wohlbefinden an ausgewählten Haltestellen steigern«, erklärt Anika Ilchmann, die als Leiterin des Centers Service und Entwicklung für die Qualifikation und den Einsatz der neuen Kolleginnen und Kollegen zuständig ist.
Bis zu 44 Stellen sollen im Rahmen des Programms »Perspektive Arbeit Saubere Stadt« (PASS) vom Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen gefördert werden. Die Stadt will so die Sauberkeit und Präsenz fördern. Das Projekt läuft zwei Jahre lang. Wird der Antrag der BSAG bewilligt, kann es im Sommer 2018 voraussichtlich für erst einmal 20 neue Mitarbeitende mit einer Schulung losgehen. In Dreier-Teams sollen sie danach zunächst schwerpunktmäßig am Hauptbahnhof unterwegs sein, um dort Fahrgastfragen zu beantworten, mobilitätseingeschränkte Menschen bei Bedarf zu unterstützen, Verunreinigungen zu melden und Präsenz zu zeigen. Das soll das Wohlbefinden der Fahrgäste steigern – und die Fahrdienstmitarbeitenden entlasten, die normalerweise grundsätzlich Ansprechpartner bei allen Fragen sind.
Mindestens in den Hauptverkehrszeiten, idealerweise aber sogar von 6 bis 22 Uhr werden die neuen Kolleginnen und Kollegen voraussichtlich unterwegs sein. »Wir wollen ausdrücklich keinen internen Sicherheitsdienst aufbauen«, betont Anika Ilchmann. Und Uwe Raschke fügt hinzu: »Wir setzen stattdessen auf Präsenz in Dienstkleidung und sind fest davon überzeugt, dass das positiv ausstrahlt. Das Sicherheitsgeschäft ist kein klassisches ÖPNV-Geschäft.« Ergeben sich doch mal brenzlige Situationen, sei die Polizei wie auch in der Vergangenheit als wichtiger Kooperationspartner gefragt.
Nicht nur die Polizei, sondern auch soziale Träger und Initiativen wie die Nachtwanderer gehören zum Kooperationsnetz, das das Team Sicherheit seit seiner Gründung vor rund zehn Jahren aufgebaut hat. Davon sollen jetzt auch die neuen Mobilen Servicemitarbeitenden bei ihrer Aufgabe profitieren. Und auch innerhalb der BSAG werden sich die neuen Kolleginnen und Kollegen vernetzen und zum Beispiel engen Kontakt zur Leitstelle und zum Haltestellenmanagement halten.
Neben der gefühlten Sicherheit ist aber auch die tatsächliche Sicherheit von Fahrgästen und Mitarbeitenden ständig Thema bei der BSAG. Abgeschirmte Fahrerarbeitsplätze und Videoaufzeichnung zeugen davon. »Wir werden zwar nie jeden Vorfall verhindern können, aber wir können dafür sorgen, dass die Reaktionskette mit Leitstelle und Polizei im Anschluss reibungslos funktioniert«, sagt Raschke.
Immer wieder landeten bei der BSAG landen Beschwerden von Menschen, die sich am Hauptbahnhof nicht wohlfühlen. Das soll sich nun ändern: Durch mehr Präsenz von Kolleginnen und Kollegen vor Ort.
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