Es ist ein beeindruckendes Bild: Scheinbar unermüdlich frisst sich der Abriss-Bagger durch den Beton der Hallendecke. Stück für Stück fallen schwere Betonstücke auf den Hallenboden – langsam verschwindet ein Teil Gröpelinger Geschichte im Staub. Rund 100 Meter lang ist die Wagenhalle, die im Frühjahr 2020 abgerissen wurde. Übrig blieben zunächst nur ein Schuttberg und der Ausblick auf die moderne Zukunft des Areals – der neue Betriebshof der Bremer Straßenbahn AG (BSAG).
Schon seit Mitte Januar wurde in der Werkstatt des Depots nicht mehr gearbeitet. Still lagen die Gleise über der Grube. Wo noch zum Jahreswechsel Straßenbahnen gewartet wurden, wehte wortwörtlich ein »frischer Wind« durch das eingerissene Tor. Mit dem Ende des Werkstattbetriebs am 13. Januar 2020 begannen die Umzugsfachleute mit ihrer Arbeit. Maschinen wurden entfernt, Geräte mit an den neuen Übergangsstandort nach Sebaldsbrück genommen. Es folgte die Schadstoffsanierung, bevor im Februar die Bagger anrückten und zunächst in der Halle mit ihrer Arbeit begannen. Im März rückte dann das schwere Gerät an und es begann der Abriss von Wagenhalle und Werkstatt.
Wir haben die Arbeiten am Betriebshof Gröpelingen mit einem Filmteam besucht. Herausgekommen sind beeindruckende Bilder. Außerdem haben wir mit zwei Kameras einen Zeitrafferfilm erstellt, der die Arbeiten der ersten Wochen in rund zwei Minuten zusammenfasst. Informationen zu den Planungen gibt es auch auf der Website http://www.zukunft-groepelingen.de
Neben dem Abriss des alten Depots erneuerte die Bremer Straßenbahn AG auch ihre Gleise an der Gröpelinger Heerstraße zwischen Lindenhofstraße und dem BSAG-Betriebshof. Außerdem wurde der Gleisbereich in der Havemannstraße erneuert. In rund achteinhalb Wochen Bauzeit wurden auf insgesamt 660 Metern die Gleise ausgetauscht. Die Schienen in diesem Teil des Streckennetzes stammten aus dem Jahr 1992 und hatten ihre Verschleißgrenze erreicht.
Auf der Gröpelinger Heerstraße sind tagtäglich rund 275 Straßenbahnen pro Richtung unterwegs. Nach den Bauarbeiten können auch auf den Linien 2 und 10 die neueren und breiten Bahnen eingesetzt werden. Im Zuge der Arbeiten wurde der Gleiskörper nicht nur erneuert, sondern auch der Abstand zwischen beiden Fahrtrichtungen vergrößert, so dass sich dort jetzt auch die 2,65 Meter breiten Straßenbahnen problemlos begegnen können. Mit Anschaffung der neuen »Nordlichter«, so der BSAG-Name der Siemens-Fahrzeuge vom Typ Avenio, werden die fast 30 Jahre alten schmalen Bahnen vom Typ GT8N, die heute in der Regel auf diesen Linien unterwegs sind, nach und nach außer Dienst gestellt.
Das Center Infrastruktur wird digitaler: Das neue Infrastruktur-Datenmanagement-System (IDMS) liefert die Mitarbeitenden per Mausklick alle wichtigen Fakten zum Schienennetz der BSAG.
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